Deutschlands verdrängtes koloniales Erbe
Auf Spurensuche in Berlin
Könnten Sie aus dem Stegreif drei ehemalige deutsche Kolonien benennen? Von den Teamenden dieses Bildungsurlaubes hätte das nach der Schulzeit niemand gekonnt – denn kolonisiert, so das gängige Narrativ, das hatten vor allem die anderen.
Dieser Ansicht stehen die Fakten gegenüber. Das Deutsche Kaiserreich hielt über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren Kolonien in verschiedensten Teilen der Welt besetzt. Der Fläche nach war das deutsche Kolonialreich das viertgrößte der Welt. Dabei kam es immer wieder auch zu Verbrechen an der einheimischen Bevölkerung. Allein dem Völkermord an den Herero und Nama in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika fielen Schätzungen zufolge bis zu 100.000 Menschen zum Opfer.
Im Bildungsurlaub begeben wir uns gemeinsam auf die Suche nach den Spuren deutscher Kolonialgeschichte in Berlin. Hier war zu Zeiten des Kolonialismus der Regierungssitz des Deutschen Kaiserreichs. Es wurden hier sog. Völkerschauen veranstaltet und es fand die sog. Kongokonferenz statt, bei der der afrikanische Kontinent unter den Kolonialmächten aufgeteilt wurde. Heute ist Berlin Schauplatz politischer Kämpfe um das koloniale Erbe Deutschlands – um die Umbenennung von Straßennamen, die Ausstellung und Rückgabe kolonialer Raubkunst und um Reparationszahlungen. Im Gespräch mit Initiativen vor Ort, bei Stadtrundgängen und Museumsbesuchen erschließen wir uns diesen schwierigen Themenkomplex und setzen uns gemeinsam mit Deutschlands verdrängtem kolonialem Erbe auseinander.
Termin: 15. – 20. Oktober 2023
Ort: Berlin, Centre Français de Berlin
Kosten: 450 € (5 Ü/F, DZ, P), EZ-Zuschlag: 150 €
Seminarnummer: 202314