
Von der Utopie zur Dystopie?
Entwicklungen linker Praxis und Perspektiven in Frankfurt
Inzwischen sind Relikte der ehemaligen "Spontihochburg Frankfurt" in der Bankenmetropole kaum noch zu finden. Manches, was in den siebziger Jahren – auch bei den Frankfurter Linken – als Utopie galt, ist heute Teil der politischen Verwaltung. Was in Frankfurt diskutiert wurde, fand bundesweit Resonanz in einer politischen Linken, die sich in einem chaotischen Spannungsfeld zwischen Seminarmarxismus und RAF-Terrorismus ununterbrochen in den Haaren lag.
Bei all dem entstanden auch in Frankfurt Initiativen und Projekte. Was sind aus diesen emanzipatorischen Projekten und alternativen Entwürfen geworden? Ausgehend von der These, die Utopie sei eine positiv empfundene Idee von Zukunft und zugleich eine Kritik an den gegenwärtigen Gesellschaftsverhältnissen, fragt das Seminar zuerst einleitend nach dem Wandel einiger zentraler Begriffe linker Gesellschaftsmodelle und Weltbilder. Dabei geht also es um die Frage: Welche Zukunftsvorstellung liegt heutigen linken Positionen zugrunde? Denn das zentrale Ziel des Seminars besteht darin: Mit dem Blick auf linke Traditionen und Erfahrungen, die Möglichkeit oder die Machbarkeit von Utopien im Sinne praktischer und nachhaltiger Lebensmodelle für die Gegenwart zur Diskussion stellen. Dafür ist ein kritischer Blick auf die theoretischen Positionen und die politische Praxis der damaligen Zeit sehr hilfreich. Methodisch verbindet das Seminar u.a. historisch-theoretische Teile mit Vorträgen von Zeitzeug*innen, Gespräche mit Expert*innen und Exkursionen mit dem Blick auf das heutige Frankfurt.
Termin: 08. – 12. Mai 2023
Ort: Frankfurt
Kosten: 175 € (ohne Übernachtung/Verpflegung)
Partner: Arbeit und Leben Frankfurt
Seminarnummer: 202303