Bosnien-Herzegowina – ein Land zwischen Geschichte, kultureller Vielfalt und unberührter Natur, dem wir uns in diesem Bildungsurlaub anhand dieser vier Themen annähern wollen:
Das erste Thema setzt sich mit dem Spannungsfeld von Nationalismus/Separatismus und dem Streben nach Demokratie und Aussöhnung nach dem Krieg der 90er Jahre auseinander. Der Krieg von 1992 bis 1995 hatte zehntausenden Menschen – darunter viele Zivilisten – das Leben gekostet. Geplant sind Gespräche mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Politiker*innen und Besuche von Orten der Massaker.
Der zweite Schwerpunkt ist die Flüchtlingspolitik in und um Bosnien-Herzegowina, über das in den vergangenen Jahren viele Flüchtlinge in die EU gelangen woll(t)en. Vorgesehen sind Gespräche mit NGOs, die dieses Thema politisch behandeln und Kontakte in die Flüchtlingscamps haben.
Als dritten Punkt werden wir die ökonomische Entwicklung in unser Blickfeld nehmen. Hierbei geht es um die nach dem Krieg einsetzende Deindustrialisierung, neue Megainvestitionsprojekte und die Rechte von Arbeiter*innen. Hierzu werden Gespräche mit Gewerkschaften in Sarajevo und vor allem in der Industriestadt Tuzla geführt.
Die Umweltzerstörung und Vertreibung von Menschen durch Bergbau und vor allem Wasserkraftwerke werden den vierten Schwerpunkt bilden. Gespräche mit Betroffenen in ihren Orten, wo sie sich gegen geplante Wasserkraftwerkprojekte wehren, und den sie unterstützenden NGOs in Banja Luka und Sarajevo sind in Vorbereitung. Auch Gewerkschaften arbeiten zu vergifteten Landschaften und erhöhten Krebsfällen. Darüber wollen wir uns in unseren Gesprächen mit ihnen austauschen.