Kennen Sie das auch: Geflüchtetenfeindliche Äußerungen – ganz beiläufig am Kaffeetisch, beim Gespräch am Gartenzaun, im Kolleg*innenkreis oder auf öffentlichen Veranstaltungen im Ort? Immer häufiger ist im Alltag spürbar, wie der Ton, in dem z.B. Themen wie Flucht und Migration verhandelt werden, sich verschärft und Rassismus oder Nationalismus salonfähig werden. Wie verhalte ich mich in so einer Situation? Überhören, Weggehen oder vielleicht doch Argumentieren?

Die einen fragen sich dann, ob es sich überhaupt lohnt, etwas zu erwidern. Andere machen sich Gedanken darüber, ob sie die richtigen Worte finden oder überhaupt informiert genug sind. Wiederum andere sorgen sich um vermeintliche Konsequenzen. Was kann man also tun, um dagegen zu halten und die eigene Meinung klar zu machen? Und wie kann es gelingen, trotz allem miteinander im Gespräch zu bleiben – in der Familie, im Wohnort oder im beruflichen Umfeld? Das Argumentationsseminar zielt darauf ab, die Handlungssicherheit im Umgang mit rassistischen Positionen zu stärken. Es richtet sich an Menschen, die in ihrem Alltag bereits vergleichbare Situationen erlebt haben und sich argumentativ schulen wollen.

Neben konkreten Argumentationsmöglichkeiten werden im Workshop aktuelle Entwicklungen in Deutschland behandelt – populistischen Tendenzen, “Bilder in den Köpfen” und die Rolle der Medien. Ein Schwerpunkt liegt auf den Thema Rassismus und Rechtspopulismus. Es ist auch Raum für die Bearbeitung eigener Beispiele und Erfahrungen.
In der Teilnahmegebühr sind kalte und warme Getränke sowie ein Mittagessen für den Tag enthalten.

Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem DGB Südosthessen und dem beratungsNetzwerk hessen – für Demokratie und gegen Rechtsextremismus unter dem Dach von Arbeit und Leben Main-Kinzig statt.

In diesem Bildungsurlaub wird die wechselseitige Beziehung zwischen Film und Gesellschaft untersucht. Filme spiegeln nicht nur gesellschaftliche Verhältnisse wider, sondern prägen und verändern diese auch.

Dabei betrachten wir die Entwicklung der Kinematographie von den ersten bewegten Bildern bis hin zum modernen Digitalfilm, 3D-Kino und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Das Kino als sozialer Ort steht ebenso im Fokus wie die Rolle von Film als Transportmittel gesellschaftlicher Leitbilder. Weitere Themen sind die Manipulation der filmischen Wahrnehmung, der Einsatz von Film in der Propaganda sowie die Veränderungen durch Streaming-Dienste und soziale Netzwerke wie Netflix, TikTok und Instagram. Auch die Auswirkungen der zunehmenden Nutzung von KI auf die Filmindustrie werden beleuchtet.

Warum sollten wir uns schon jetzt mit dem Tod beschäftigen? Weil er uns alle irgendwann betrifft – und es sinnvoll ist, vorbereitet zu sein.

In diesem Seminar widmen wir uns den gesellschaftlichen und persönlichen Herausforderungen des Sterbens:

Wie wird in Deutschland gestorben?

Welche Vorsorgemaßnahmen – von der Patient*innenverfügung bis zum Testament – sollten wir rechtzeitig angehen?

Gemeinsam lernen wir, welche wichtigen Fragen wir für uns und unsere Angehörigen im Voraus klären sollten.

Wir besuchen Hospiz- und Palliativangebote in Frankfurt, um ihre Arbeit und Perspektiven kennenzulernen. Dabei diskutieren wir, was ein „gutes Sterben“ bedeutet und wie Solidarität bis zum Tod – und darüber hinaus – gelebt werden kann.

(in Teilzeit, 20 Std. an fünf Vormittagen)

Welche Auswirkungen hat die Privatisierung auf die Zukunft des deutschen Gesundheitssystems?
Haben wirklich alle Menschen in Deutschland gleichermaßen Zugang zu medizinischer Versorgung? Durch welche Praktiken, Initiativen und Angebote wird bereits jetzt versucht den Missständen entgegenzuwirken und Alternativen zu entwickeln?

Viele Menschen sind auch in Deutschland von der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossen. Mit den Privatversicherungen besteht ein Zweiklassensystem und in vielen Kliniken streiken seit Jahren immer wieder die Mitarbeitenden. Mit Blick auf die Zukunft, aber auch mit Bezug zur Gegenwart wird von einem Pflegenotstand gesprochen. Es gibt also viele Baustellen im deutschen Gesundheitssystem. Und vor allem ist klar: Gesundheit ist politisch!

In dem Bildungsurlaub lernen wir mehr über die Grundlagen und die Geschichte des deutschen Gesundheitssystem, wie sich dieses historisch entwickelt hat und wie sich die aktuelle Gesetzeslage auf die Gesundheitsversorgung auswirkt. Dabei geht es neben der Ökonomisierung des Gesundheitssystems und deren Folgen auf die Arbeitsbedingungen auch um Diskriminierung in und Ausschlüsse aus dem System. Hier steht immer wieder die Frage im Zentrum, wie Armut, Geschlecht, Rassismus im Zusammenhang mit einer „guten“ Gesundheitsversorgung stehen.

Partner
MediNetz FrankfurtOffenbach

Frankfurt erlebte von 1900 bis 1933 tiefgreifende Veränderungen, die bis heute nachwirken. Industrialisierung, Wohnungsbau und Ausbau des öffentlichen Verkehrs prägten die Stadt. Die Weimarer Republik brachte soziale und kulturelle Umbrüche, die „goldenen“ 20er Jahre den Aufschwung von Bildung und Medien.

Dieser Bildungsurlaub untersucht, wie diese Entwicklungen die heutige Gesellschaft und Politik in Frankfurt beeinflussen. Durch Diskussionen, Exkursionen und Gespräche vor Ort erkunden wir die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und entwickeln eine fundierte Perspektive auf aktuelle gesellschaftliche Fragen.

„Den Gürtel enger schnallen“, „Energiepreise treiben Inflation hoch“, „Wir müssen durchhalten“, „EZB erhöht Leitzins“ – so lauten nur einige Schlagzeilen des letzten Jahres. Doch was steckt eigentlich hinter Leitzins, Inflation und Wirtschaftswachstum? Wieso erhöht oder senkt die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins? Wie wirkt sich das auf die Inflation aus und was hat das Ganze mit Wirtschaftswachstum oder Rezension zu tun? Anders gesagt: Wie funktioniert eigentlich die Politik mit dem Geld?

Wir setzen uns mit der Funktionsweise von Geld im modernen Kapitalismus auseinander. Dafür besuchen wir Institutionen wie die Europäische Zentralbank und sprechen mit Expert*innen darüber, was Geldpolitik für jede*n einzelne*n bedeutet – und welche Interessen die Wirtschaft dabei hat.

Dieser Bildungsurlaub ist ein besonderes Angebot für Angestellte, die in Teilzeit arbeiten. Das Seminar findet an 5 Tagen (zwischen 9.00 – 14.30h) statt.

Am Ende des kalten Kriegs beschworen Historiker*innen noch das „Ende der Geschichte“ herauf, doch die Weltwirtschaft ist heute wieder in einer Phase der Krisen und Umbrüche. Politische und ökonomische Kräfteverhältnisse verschieben sich, neue Konflikte werden entfacht und Bündnisse geschmiedet, eingeübte wirtschaftspolitische Gewissheiten in Frage gestellt. Während in Deutschland und Europa Stagnation und Deindustrialisierung um sich greifen, gewinnen die chinesische, indische, aber auch süd-koreanische oder saudi-arabische Wirtschaft international immer mehr an Bedeutung.

Gemeinsam nähern wir uns zentralen Trends und Ursachen des Wandels der Weltwirtschaft an. Wir beschäftigen uns mit den wichtigsten Akteuren: Staaten, Internationalen und Supranationalen Organisationen, wie dem Internationale Währungsfonds sowie Zentralbanken, aber auch den Multinationalen Konzernen. Wir setzen uns kritisch mit Freihandel, Staatsschulden, Protektionismus, Sanktionen, ihren Mechanismen und Auswirkungen auseinander.

Unsere zentralen Fragen sind dabei: Wie verhalten sich Deutschland und die EU? Wie prägen sie den Umbruch? Welche Rolle spielen die USA? Wie wirkt sich das „Management“ der Krise auf die Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika aus? Dafür wagen wir auch einen Perspektivwechsel und gehen in den direkten Austausch mit Kolleg*innen im globalen Süden. Neben all den Krisendiagnosen befassen wir uns mit der Rolle von Gewerkschaften und politischen Bewegungen und fragen: Wie können wir zu einer friedlichen, gerechten und nachhaltigen Welt beitragen?

Themenschwerpunkte:

  • zentrale Trends und Ursachen des Wandels der Weltwirtschaft
  • wichtige weltwirtschaftliche Akteure
  • Rolle von Deutschland, EU und USA und Auswirkungen auf Länder des globalen Südens
  • Rolle von Gewerkschaften und politischen Bewegungen

Veranstalter: ver.di Bildungswerk e.V.
Tel.: 069 256 919 04

Trotz vielfältiger Kritik an der Kommerzialisierung: Der Fußball scheint immer noch die „Welt zu regieren“, wie es in einem der vielen WM-Songs heißt. Und im Rhein-Main-Gebiet gibt es viel zu erkunden: Das Eintracht-Frankfurt-Museum, zahlreiche Klubs in den ersten beiden Ligen und Traditionsvereine, der Sitz des DFB und der DFL und die Vorbereitungen zur Fußball Europameisterschaft (Spielorte München, Dortmund, Berlin und Frankfurt).

Im Bildungsurlaub wollen wir die vielfältigen Facetten von „König*in Fußball“ kennenlernen, uns darüber austauschen und durch Gespräche und Erkundungen mit Aktiven und Akteur*innen dem modernen Mythos auf die Spur kommen.

Themenschwerpunkte

  • Kommerzialisierung, Ablösesummen, Gehälter und die Rolle von Fans, Spieler*innen, Beschäftigten und Mitgliedern
  • Gewalt auf dem Spielfeld als „Härte des Spiels“ oder Fair Play und Kein Platz für Rassismus?
  • Ist Fußball unpolitisch oder hat er einen politischen Auftrag? Von „Juddebuwe“, Affenlauten und der integrativen Funktion des Sports
  • Ist Frauenfußball anders als Männerfußball – oder nur schlechter bezahlt?
  • Fußball und Ballett: Was machen Profivereine eigentlich mit ihren Jugendspieler*innen?

Veranstalter
ver.di Bildungswerk e.V.
Tel.: 069 256 919 04

Die Big Five (Apple, Amazon, Facebook, Google, Microsoft) dominieren das Internet und die digitale Wirtschaft, sind überall präsent, wenn auch nicht immer sichtbar. Wir benutzen deren Dienste gern in unserem Alltag, denn sie machen das Leben oft einfacher. Das Smartphone ist als Verlängerung unseres Selbst kaum noch wegzudenken. Dem Druck, den viele empfinden, kann man sich schwer entziehen.

Algorithmen und sogenannte ‚Künstliche Intelligenz‘ sind die Basis der digitalen Entwicklungen und leisten Erstaunliches. Sie werden von global agierenden Unternehmen beispielsweise zur Manipulation von Kaufverhalten und zur Überwachung von Mitarbeiter*innen eingesetzt. Sie werden auch bereits von Staaten verwendet, um bestimmtes Sozialverhalten von Bürger*innen zu steuern und Verstöße zu bestrafen. Sie nehmen uns aber auch Arbeit ab und ermöglichen vorher schwierig Erreichbares. Es geht also nicht um’s „Ob“, es geht um’s „Wie“. Und insbesondere die Europäische Union hat sich aufgemacht, KI zu regulieren. Was ist eine Vision für gute KI?

Politische Regulierung ist immer ein Verhandeln unterschiedlicher Interessen. Es braucht also einen klaren Gegenentwurf zum rein wirtschaftlichen Einsatz von KI. Wie kann der aussehen? Wer arbeitet bereits an solchen Gegenentwürfen? Und wie kann ich mich einbringen, anstelle das Thema einfach anderen zu überlassen, ohne gleich Berufspolitiker*in zu werden?
Wie also kann digitale Mündigkeit aussehen?

Veranstalter
ver.di Bildungswerk e.V.
Tel.: +49 (0)69-25691904

„Wir wollen alles!“ war ein zentraler Slogan der europäischen Linken in den 1970er Jahren. Für viele schien eine bessere Zukunft frei von Unterdrückung, Ausbeutung und Naturzerstörung greifbar. Utopie schien machbar zu sein, wenn man nur wollte. Und heute? Anstatt positive Utopien zu entwerfen, scheint die Linke vor allem Untergangsszenarien zu bekämpfen: Klimakatastrophe, Demokratiekrise, Rechtsextremismus. Woraus entsteht der Mut, etwas Neues zu entwerfen und neue Wege einzuschlagen?

Wir besuchen Orte und Akteur*innen der einstmals „aufsässigen Stadt“ Frankfurt. Wir reden über und mit Spontis, Dogmatiker*innen, Anarchist*innen und Maoist*innen. Über Macher und Macker, K-Gruppen und Frauenpower, zivilen Widerstand und linke Revolutionsromantik. Was ist aus ihren Projekten und Ideen geworden? Was verbindet sie mit Fridays for Future und der Letzten Generation? Und: Wofür lohnt es sich heute zu kämpfen? Welche Utopie, welche alternative Arbeits- und Lebensform ist möglich?

Ein Seminar für alle, die Aufgeben für die falsche Lösung halten.

Jüdisches Leben prägt Frankfurt seit dem 11. Jahrhundert. Auf einem Stadtrundgang und im jüdischen Museum wird die Geschichte der jüdischen Gemeinde von ihrer Blütezeit bis zur Verfolgung im Nationalsozialismus erkundet.

Der Bildungsurlaub konzentriert sich jedoch auf die Zeit nach 1945: Durch Gespräche, Diskussionen und Exkursionen werden Einblicke in das heutige jüdische Leben in Frankfurt gewährt. Der Wiederaufbau der Gemeinde, ihr heutiges Wirken sowie aktuelle Themen wie Antisemitismus und Rassismus stehen dabei im Fokus.

Während die Skyline wächst, nimmt die Armut zu. Nirgendwo in Deutschland sind die Gegensätze von Armut und Reichtum so sichtbar wie in dieser kleinen Großstadt am Main. Während einige ums Überleben kämpfen, werden Stadtteile für Gutverdienende aufgewertet, und Wohnungen stehen als Spekulationsobjekte leer.

Wie gehen die Bürger*innen Frankfurts mit diesen Widersprüchen um? Wer profitiert und wer leidet? Diese Fragen leiten unsere Erkundung der Stadt der Gegensätze. Mit Expert*innen, Exkursionen und intensivem Austausch suchen wir Antworten, die so vielfältig sind wie die Stadt selbst.