Der konservative Historiker Andreas Kappeler hat 11 “Problemfelder” der Geschichte Russlands ausgemacht. Sechs dieser Problemfelder sind bis in die Gegenwart besonders wirkmächtig und können uns helfen, das heutige Russland besser zu verstehen. Der liberale Historiker Reinhart Koselleck spricht von “Vorgegebenheiten”, Karl Marx vom “Alp auf dem Gehirne der Lebenden” – gemeint sind immer Strukturen und Mentalitäten, die historisch reproduziert werden und sich in der Gegenwart einer direkten Verfügung entziehen. Die Skizze dieser Vorgegebenheiten führt uns zur Analyse der gegenwärtigen Lage Russlands.
Anmeldung vom 18.08.-20.10.2025
Schlagwort: Erwachsenenbildung
Erleben Sie die fesselnde Geschichte von Richard Sorge – einem der bekanntesten sowjetischen Spione des Zweiten Weltkriegs. Dieser Vortrag beleuchtet Sorges bemerkenswerten Werdegang: von einem bedeutenden Intellektuellen der frühen Weimarer Republik bis hin zu einem legendären Spion, der 1944 in Tokio hingerichtet wurde. Wir betrachten seine akademischen und journalistischen Tätigkeiten und erörtern, wie seine kommunistische Überzeugung seine Arbeit prägte. Welche Lehren lassen sich aus seinem Leben für unsere komplexe und konfliktreiche Welt ziehen? Wir laden Sie ein, gemeinsam einen Blick auf historische Zusammenhänge zu werfen und deren Relevanz für heute zu diskutieren.
Anmeldung ab dem 18.08.2025
Die Weihnachtsgeschichte wird jedes Jahr wieder erzählt. Das heilige Paar kommt nach Bethlehem, wird abgewiesen (Herbergswirt), verfolgt (Herodes) und nicht erkannt (nur von Ochs und Esel). Muss man diese Geschichte so lesen? Das Lukasevangelium schreibt mit der Geburtsgeschichte Jesus in die Geschichte Israels ein, unterwandert die Propagandasprache des Imperium Romanums und setzt politische Signale. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Geschichte für ganz andere Ziele instrumentalisiert.
Eine Antisemitismus-kritische Lektüre, die auch wichtige Impulse für aktuelle gesellschaftliche Diskussionen bietet.
Anmeldung ab dem 18.08.-01.12.2025
Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt. Verändert sich darüber auch die wirtschaftliche Logik? In diesem Vortrag beleuchten wir kritisch, was an Technologien wie KI neu ist, und was sich in die bestehenden ökonomischen Strukturen einfügt. Dabei umfasst KI mehr als oft gesehen wird: Rohstoffabbau und Click-Worker im Kongo und Kenia, aber auch Fahrradkuriere, Werbetexter, Journalisten und Programmierer in „entwickelten“ Ökonomien, wo die Digitalisierung ganz eigene Sonderfälle und Paradoxien hervorbringt; denn wie erklärt sich, dass die Arbeit verdichtet wird durch Technik, welche die Arbeit produktiver macht? Es gilt, diese Rätsel zu lüften!
Dr. Peter Schadt ist Gewerkschaftssekretär und Wissenschaftler.
Anmeldung ab dem 18.08.2025
Was bedeutet “Migration”? Wie sieht die Geschichte der Migration in Deutschland aus? Welche Ursachen oder Gründe gab es für die jeweiligen Einwanderungsgruppen nach Deutschland zu kommen? Welche Fluchtursachen gab und gibt es? Wie hat die Migrationsgeschichte die BRD beeinflusst?
Der Vortrag soll einen historischen Überblick zu Migrations- und Fluchtbewegungen nach oder auch aus Deutschland darstellen. Dabei betrachten wir die Zeit nach der Gründung der BRD bis in die Gegenwart.
Eine Veranstaltung der Regionalen AG Arbeit und Leben Vogelsbergkreis gefördert von Arbeit und Leben Hessen gGmbH.
Die Menschen in beiden Teilen Irlands waren und sind immer wieder dramatischem Wandel ausgesetzt. Einst britische Kolonie war die Republik Irland seit den 1990er Jahren bis zum Jahre 2007 das Vorzeigeland für eine erfolgreiche „nachholende“ Entwicklung („Celtic Tiger“). Nach 2012 wurde sie gelobt als Musterbeispiel für gelingenden Schuldenabbau. Selbst nach der Covid‐Krise erholte sich die irische Wirtschaft ungemein schnell. Mit diesen Prozessen gingen aber auch dramatische Veränderungen im gesellschaftlichen Gefüge Irlands (und Nordirlands) einher.
Mit einer Bestandsaufnahme aus kultureller, politischer und wirtschaftlicher Sicht, wollen wir, gut 60 Jahre nach dem berühmten “Irischen Tagebuch” von Heinrich Böll, einen kritisch-historischen Blick werfen auf die „grüne Insel“ Irland, auch unter Berücksichtigung jüngerer und jüngster globaler Verschiebungen. Auch der Nordirlandkonflikt, v.a. aber auch der nordirische Friedensprozess („Good Friday Agreement “ von 1998), sollen betrachtet werden. Kann Letzterer gar als eine Art Blaupause für Konfliktlösungen in anderen Krisengebieten dienen?
Im Anschluss steht der Referent, Studien- und Programmleiter des Europäischen Bildungs- und Begegnungszentrums Irland, für Fragen und Diskussion zur Verfügung.
Eine Veranstaltung der Regionalen AG Arbeit und Leben Vogelsbergkreis gefördert von Arbeit und Leben Hessen gGmbH.
Demokratie – ein Begriff, der oft verwendet wird, doch was genau steckt dahinter?
Demokratie bedeutet weit mehr als Wahlen und Mehrheitsentscheidungen. Sie ist ein komplexes Gefüge aus Werten, Rechten und Pflichten, das unser gesellschaftliches Zusammenleben bestimmt. Doch was bedeutet Demokratie für mich persönlich? Wann empfinde ich eine Entscheidung als gerecht? Wie definiere ich Fairness, Gleichberechtigung und Freiheit?
An anderthalb Tagen wollen wir uns mit Hilfe der Betzavta-Methode spielerisch diesen und anderen Fragen stellen und sie erfahrbar machen.
Betzavta ist die Methode des ‘Adam-Institut for Democracy and Peace’ in Jerusalem. Sie möchte dazu anregen, demokratische Grundhaltungen und das eigene Verhalten mit unmittelbaren Gruppenerfahrungen zu reflektieren und zu üben.
Eine Veranstaltung der Regionalen AG Arbeit und Leben Vogelsbergkreis gefördert von Arbeit und Leben Hessen gGmbH.
Für aktive Kursleitungen ist dieser Kurs kostenfrei.
Zustand unserer Demokratie – Fragen und Stand der Politikwissenschaften
Muss unsere Demokratie neu gestaltet werden? Studien zum Zustand unserer Demokratie füllen im Moment Bibliotheken und bestimmen den medialen Diskurs.
Doch was verstehen wir unter “Demokratie”? Was macht sie aus? Und warum und wie ist sie in Gefahr?
Mit Matthias Klarebach von Mehr Demokratie e.V. wollen wir den Stand in den Politikwissenschaften rund um den Zustand unserer Demokratie erforschen und anschließend über Handlungsmöglichkeiten ins Gespräch kommen.
Eine Veranstaltung der Regionalen AG Arbeit und Leben Vogelsbergkreis gefördert von Arbeit und Leben Hessen gGmbH.
1945 – 2025: Dieses Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal.
Die Kriegschronik der Stadt Alsfeld ist ein Buch mit handschriftlichen Eintragungen, Erfahrungsberichten von Alsfelder Bürgerinnen und Bürgern, Original-Zeitungsausschnitten, Flugblättern und Fotos, begonnen und geführt vom ehemaligen Lehrer und Stadtarchivar Karl Dotter, nach dessen Tod 1940 fortgeführt vom ehemaligen Bürgermeister Dr. Karl Völsing. Wie erlebten die Menschen die sechs Jahre Krieg in Alsfeld? Was beschäftigte sie und was haben sie mitbekommen?
Gemeinsam mit Dr. Monika Hölscher wollen wir die historischen Ereignisse in und um Alsfeld herum zusammenstellen und einordnen. Im Anschluss an den Vortrag wird es Raum für Fragen und Diskussionen geben.
Eine Veranstaltung der Regionalen AG Arbeit und Leben Vogelsbergkreis gefördert von Arbeit und Leben Hessen gGmbH.
Im Frühjahr 2025 wurden durch die hessische Landesregierung Änderungen in der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) vorgenommen. Dabei wurde der Ausschlusskatalog für Bürgerbegehren verkürzt.
Welche Konsequenzen hat das auf die Beteiligungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger in Hessen auf Landes- und Gemeindeebene? Wie steht es um den Status Quo von Beteiligung und Partizipation?
Matthias Klarebach von Mehr Demokratie e.V. wird uns einen Überblick zu den Änderungen in der HGO geben und erörtern, ob und inwiefern sich die Beteiligungsmöglichkeiten in Hessen verändern.
Eine Veranstaltung der Regionalen AG Arbeit und Leben Vogelsbergkreis gefördert von Arbeit und Leben Hessen gGmbH.
Bosnien-Herzegowina – ein Land zwischen Geschichte, kultureller Vielfalt und unberührter Natur, dem wir uns in diesem Bildungsurlaub anhand dieser vier Themen annähern wollen:
Das erste Thema setzt sich mit dem Spannungsfeld von Nationalismus/Separatismus und dem Streben nach Demokratie und Aussöhnung nach dem Krieg der 90er Jahre auseinander. Der Krieg von 1992 bis 1995 hatte zehntausenden Menschen – darunter viele Zivilisten – das Leben gekostet. Geplant sind Gespräche mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Politiker*innen und Besuche von Orten der Massaker.
Der zweite Schwerpunkt ist die Flüchtlingspolitik in und um Bosnien-Herzegowina, über das in den vergangenen Jahren viele Flüchtlinge in die EU gelangen woll(t)en. Vorgesehen sind Gespräche mit NGOs, die dieses Thema politisch behandeln und Kontakte in die Flüchtlingscamps haben.
Als dritten Punkt werden wir die ökonomische Entwicklung in unser Blickfeld nehmen. Hierbei geht es um die nach dem Krieg einsetzende Deindustrialisierung, neue Megainvestitionsprojekte und die Rechte von Arbeiter*innen. Hierzu werden Gespräche mit Gewerkschaften in Sarajevo und vor allem in der Industriestadt Tuzla geführt.
Die Umweltzerstörung und Vertreibung von Menschen durch Bergbau und vor allem Wasserkraftwerke werden den vierten Schwerpunkt bilden. Gespräche mit Betroffenen in ihren Orten, wo sie sich gegen geplante Wasserkraftwerkprojekte wehren, und den sie unterstützenden NGOs in Banja Luka und Sarajevo sind in Vorbereitung. Auch Gewerkschaften arbeiten zu vergifteten Landschaften und erhöhten Krebsfällen. Darüber wollen wir uns in unseren Gesprächen mit ihnen austauschen.
Politische Bildung machen. Du möchtest dein politisches Interesse mit pädagogischen Fähigkeiten verbinden? Selbst Seminare oder Workshops leiten und junge Menschen für politische Themen begeistern?
Im zweiten Teil gehen wir einen Schritt weiter: Wie gestalte ich ein interaktives und spannendes Seminar? Hier entwickelst du dein eigenes Seminarkonzept – von der ersten Idee bis zur Umsetzung. Dabei erlernst du didaktische Grundprinzipien und theoretische Grundlegungen der Politischen Bildungsarbeit, Gruppenprozesse und Gruppendynamiken und das Erstellen eines Seminars mit der ZIM-Struktur. Abschließend werden die Möglichkeiten und Grenzen der Politischen Bildung diskutiert.
Inhalte der Fortbildung
- Didaktische Grundlagen, Ziele und Rahmenbedingungen der politischen Bildungsarbeit
- Moderations- und Präsentationstechniken
- Gruppen pädagogisch anleiten
- Methoden kennenlernen und praktisch erproben
- Einführung in die Seminarkonzeption mit der ZIM-Struktur (Ziel – Inhalt – Methode)
Für wen ist die Fortbildung gedacht?
- Einsteiger*innen in die politische Bildung
- (zukünftige) Teamer*innen und Referent*innen
- Ehren- und nebenamtliche Mitarbeiter*innen