Arbeitshetze, Arbeitsintensität, Entfremdung und Überforderung, gepaart mit einer großen Sehnsucht nach mehr Zeit und Entspannung bestimmt heute das Gefühl vieler Beschäftigter.
Die Insel Wangerooge hat das Motto „Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt“. Trifft dieses Motto noch heute für das Leben der Insulaner*innen zu? Wie beeinflussen Natur und Naturgewalten den Alltag der Menschen? Was können wir von ihnen über unseren Umgang mit der Zeit lernen?
Themenschwerpunkte
- Die Insel und ihr Umgang mit der Zeit
- Work-Life-Balance: Lebenskunst zwischen Muss und Muße
- Entgrenzung: die Welt der Beschleunigung und ihre Widersacher*innen
- Gesundheitsmanagement und Körperintelligenz
Veranstalter
ver.di Bildungswerk e.V.
Tel.: 069 256 919 04
Am Ende des kalten Kriegs beschworen Historiker*innen noch das „Ende der Geschichte“ herauf, doch die Weltwirtschaft ist heute wieder in einer Phase der Krisen und Umbrüche. Politische und ökonomische Kräfteverhältnisse verschieben sich, neue Konflikte werden entfacht und Bündnisse geschmiedet, eingeübte wirtschaftspolitische Gewissheiten in Frage gestellt. Während in Deutschland und Europa Stagnation und Deindustrialisierung um sich greifen, gewinnen die chinesische, indische, aber auch süd-koreanische oder saudi-arabische Wirtschaft international immer mehr an Bedeutung.
Gemeinsam nähern wir uns zentralen Trends und Ursachen des Wandels der Weltwirtschaft an. Wir beschäftigen uns mit den wichtigsten Akteuren: Staaten, Internationalen und Supranationalen Organisationen, wie dem Internationale Währungsfonds sowie Zentralbanken, aber auch den Multinationalen Konzernen. Wir setzen uns kritisch mit Freihandel, Staatsschulden, Protektionismus, Sanktionen, ihren Mechanismen und Auswirkungen auseinander.
Unsere zentralen Fragen sind dabei: Wie verhalten sich Deutschland und die EU? Wie prägen sie den Umbruch? Welche Rolle spielen die USA? Wie wirkt sich das „Management“ der Krise auf die Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika aus? Dafür wagen wir auch einen Perspektivwechsel und gehen in den direkten Austausch mit Kolleg*innen im globalen Süden. Neben all den Krisendiagnosen befassen wir uns mit der Rolle von Gewerkschaften und politischen Bewegungen und fragen: Wie können wir zu einer friedlichen, gerechten und nachhaltigen Welt beitragen?
Themenschwerpunkte:
- zentrale Trends und Ursachen des Wandels der Weltwirtschaft
- wichtige weltwirtschaftliche Akteure
- Rolle von Deutschland, EU und USA und Auswirkungen auf Länder des globalen Südens
- Rolle von Gewerkschaften und politischen Bewegungen
Veranstalter: ver.di Bildungswerk e.V.
Tel.: 069 256 919 04
Stockholm, gelegen auf 14 Inseln, ist das pulsierende Herz Skandinaviens, Vorreiter in Sachen Digitalisierung und eine Hochburg der Technologie. Als eine der innovativsten Städte Europas bietet Stockholm den idealen Rahmen für unser Seminar zur europäischen Digitalstrategie und deren Auswirkungen. Wir setzen uns mit den neuesten Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) auseinander und diskutieren gemeinsam mit Expert*innen über Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Schweden und Deutschland.
Wir gehen u.a. folgenden Fragen nach: Welche Best Practice Beispiele gibt es zur Umsetzung der europäischen Digitalstrategie an Schulen? Was sind Ansätze zur Förderung der Berufsbildung mit Hilfe von Digitalisierung und KI in Schweden und Deutschland? Was ist der schwedische E-Government-Ansatz und wie funktioniert digitale Verwaltung? Wie geht digitale Bürger*innenbeteiligung? Wie werden flexible Arbeitsmodelle in Schweden und Deutschland umgesetzt?
Da Stockholm bekannt ist für seine fortschrittlichen Ansätze in den Bereichen Umwelt, Digitalisierung und Lebensqualität, setzen wir uns auch mit der digitalen Transformation von Städten auseinander. Nicht zuletzt interessieren uns Positionierungen von Gewerkschaften im Bereich neue Arbeit in Schweden: Welche (langfristigen) Entwicklungen sind zu erwarten und wie werden diese aus gewerkschaftspolitischer Sicht bewertet?
Themenschwerpunkte
- Umsetzung der europäischen Digitalstrategie
- Auswirkungen der Digitalisierung auf Gesellschaft und Arbeitswelt
- Positionierungen von Gewerkschaften im Bereich neue Arbeit
- Vergleich Schweden – Deutschland und Best Practice Beispiele
Veranstalter
ver.di Bildungswerk e.V.
Tel.: 069 256 919 04
Trotz vielfältiger Kritik an der Kommerzialisierung: Der Fußball scheint immer noch die „Welt zu regieren“, wie es in einem der vielen WM-Songs heißt. Und im Rhein-Main-Gebiet gibt es viel zu erkunden: Das Eintracht-Frankfurt-Museum, zahlreiche Klubs in den ersten beiden Ligen und Traditionsvereine, der Sitz des DFB und der DFL und die Vorbereitungen zur Fußball Europameisterschaft (Spielorte München, Dortmund, Berlin und Frankfurt).
Im Bildungsurlaub wollen wir die vielfältigen Facetten von „König*in Fußball“ kennenlernen, uns darüber austauschen und durch Gespräche und Erkundungen mit Aktiven und Akteur*innen dem modernen Mythos auf die Spur kommen.
Themenschwerpunkte
- Kommerzialisierung, Ablösesummen, Gehälter und die Rolle von Fans, Spieler*innen, Beschäftigten und Mitgliedern
- Gewalt auf dem Spielfeld als „Härte des Spiels“ oder Fair Play und Kein Platz für Rassismus?
- Ist Fußball unpolitisch oder hat er einen politischen Auftrag? Von „Juddebuwe“, Affenlauten und der integrativen Funktion des Sports
- Ist Frauenfußball anders als Männerfußball – oder nur schlechter bezahlt?
- Fußball und Ballett: Was machen Profivereine eigentlich mit ihren Jugendspieler*innen?
Veranstalter
ver.di Bildungswerk e.V.
Tel.: 069 256 919 04
Die Big Five (Apple, Amazon, Facebook, Google, Microsoft) dominieren das Internet und die digitale Wirtschaft, sind überall präsent, wenn auch nicht immer sichtbar. Wir benutzen deren Dienste gern in unserem Alltag, denn sie machen das Leben oft einfacher. Das Smartphone ist als Verlängerung unseres Selbst kaum noch wegzudenken. Dem Druck, den viele empfinden, kann man sich schwer entziehen.
Algorithmen und sogenannte ‚Künstliche Intelligenz‘ sind die Basis der digitalen Entwicklungen und leisten Erstaunliches. Sie werden von global agierenden Unternehmen beispielsweise zur Manipulation von Kaufverhalten und zur Überwachung von Mitarbeiter*innen eingesetzt. Sie werden auch bereits von Staaten verwendet, um bestimmtes Sozialverhalten von Bürger*innen zu steuern und Verstöße zu bestrafen. Sie nehmen uns aber auch Arbeit ab und ermöglichen vorher schwierig Erreichbares. Es geht also nicht um’s „Ob“, es geht um’s „Wie“. Und insbesondere die Europäische Union hat sich aufgemacht, KI zu regulieren. Was ist eine Vision für gute KI?
Politische Regulierung ist immer ein Verhandeln unterschiedlicher Interessen. Es braucht also einen klaren Gegenentwurf zum rein wirtschaftlichen Einsatz von KI. Wie kann der aussehen? Wer arbeitet bereits an solchen Gegenentwürfen? Und wie kann ich mich einbringen, anstelle das Thema einfach anderen zu überlassen, ohne gleich Berufspolitiker*in zu werden?
Wie also kann digitale Mündigkeit aussehen?
Veranstalter
ver.di Bildungswerk e.V.
Tel.: +49 (0)69-25691904
Waterford, gegründet im 10. Jahrhundert von den Wikingern, ist die älteste Stadt Irlands und ein bedeutendes Wirtschafts- und Handelszentrum.
Im Bildungsurlaub erkunden wir die aktuelle soziale, politische und die wirtschaftliche Situation der Stadt, insbesondere in den Bereichen Handel und Arbeitsmarkt. Wir untersuchen die Rolle des europäischen Warenverkehrs und die Bedeutung des Tourismus, auch aus Deutschland, für die Region. Umweltfragen wie Klimawandel, Mobilität und Wasserwirtschaft sowie die Rolle von EU-Programmen für die Regionalentwicklung werden beleuchtet. Außerdem beschäftigen wir uns mit der irischen Geschichte, dem Nordirlandkonflikt und den Auswirkungen des Brexits auf Waterford und seine Beziehungen zur EU.
Partner
ver.di Bildungswerk Hessen e.V.
„Wir wollen alles!“ war ein zentraler Slogan der europäischen Linken in den 1970er Jahren. Für viele schien eine bessere Zukunft frei von Unterdrückung, Ausbeutung und Naturzerstörung greifbar. Utopie schien machbar zu sein, wenn man nur wollte. Und heute? Anstatt positive Utopien zu entwerfen, scheint die Linke vor allem Untergangsszenarien zu bekämpfen: Klimakatastrophe, Demokratiekrise, Rechtsextremismus. Woraus entsteht der Mut, etwas Neues zu entwerfen und neue Wege einzuschlagen?
Wir besuchen Orte und Akteur*innen der einstmals „aufsässigen Stadt“ Frankfurt. Wir reden über und mit Spontis, Dogmatiker*innen, Anarchist*innen und Maoist*innen. Über Macher und Macker, K-Gruppen und Frauenpower, zivilen Widerstand und linke Revolutionsromantik. Was ist aus ihren Projekten und Ideen geworden? Was verbindet sie mit Fridays for Future und der Letzten Generation? Und: Wofür lohnt es sich heute zu kämpfen? Welche Utopie, welche alternative Arbeits- und Lebensform ist möglich?
Ein Seminar für alle, die Aufgeben für die falsche Lösung halten.
Istanbul ist ein zentraler Knotenpunkt zwischen Asien und Europa, geprägt von historischen, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Seit 2015 wird die Stadt durch Migrationsbewegungen zunehmend als Brücke nach Nordamerika und Westeuropa gesehen.
Uns interessiert, wie die Türkei im Rahmen des Abkommens mit der EU Minderheitenrechte schützt und demokratische Standards wahrt. Dabei stehen Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und die Unabhängigkeit der Justiz im Fokus.
Vor Ort werden wir in Gesprächen und Exkursionen die Veränderungen im Lebens- und Arbeitsalltag der Menschen erkunden. Wir erhalten Einblicke in die Einschätzung der politischen, sozialen und ökonomischen Lage der Türkei durch Bürger*innen, Politiker*innen und Vertreter*innen von NGOs, die sich für Minderheiten einsetzen. Zudem erfahren wir, wie sie das Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland sowie das Türkei-EU-Abkommen bewerten.
Diese Schwerpunkte ermöglicht es, Istanbul aus verschiedenen, oft unzugänglichen Perspektiven zu erkunden.
Partner
ver.di Bildungswerk Hessen e.V.
Jüdisches Leben prägt Frankfurt seit dem 11. Jahrhundert. Auf einem Stadtrundgang und im jüdischen Museum wird die Geschichte der jüdischen Gemeinde von ihrer Blütezeit bis zur Verfolgung im Nationalsozialismus erkundet.
Der Bildungsurlaub konzentriert sich jedoch auf die Zeit nach 1945: Durch Gespräche, Diskussionen und Exkursionen werden Einblicke in das heutige jüdische Leben in Frankfurt gewährt. Der Wiederaufbau der Gemeinde, ihr heutiges Wirken sowie aktuelle Themen wie Antisemitismus und Rassismus stehen dabei im Fokus.
Lübeck, einst führende Stadt der Hanse und „heimliche“ Hauptstadt Mecklenburgs, spielte auch während der deutschen Teilung eine besondere Rolle. Als Grenzstadt zur DDR war sie ein Ort intensiver Proteste und erlebte die ersten Wellen von Menschen aus Ostdeutschland nach der Grenzöffnung. Heute pendeln viele Menschen aus Westmecklenburg nach Lübeck zum Arbeiten oder Studieren.
In diesem Bildungsurlaub erkunden wir die Beziehungen zwischen Lübeck und Mecklenburg nach der deutschen Einheit und die Herausforderungen des Zusammenwachsens. Wir befassen uns mit Lübecks Geschichte während der NS-Zeit und der deutschen Teilung, einschließlich der Ost-Politik Willy Brandts. Auch Themen wie Migration und die Erinnerungskultur der Stadt werden beleuchtet.
Im Jahr 2018 jagt ein rechter Mob in der Stadt Chemnitz Menschen durch die Straßen. „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen!“, rufen einige.
Dass Chemnitz eine rechte Hochburg ist, ist nicht neu. Gleichzeitig setzen sich viele zivilgesellschaftliche und politische Akteur*innen für ein tolerantes, weltoffenes Chemnitz ein. Nicht zuletzt ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass Chemnitz 2025 Kulturhauptstadt Europas wird. Doch wie passt das zusammen?
Dieser Frage wollen wir nachgehen und die Stadt und ihre Widersprüche erkunden: Dafür sprechen wir mit Aktivist*innen aus der Kunst und Kulturszene, treffen Kommunalpolitiker*innen, folgen den Spuren des NSU und setzen uns damit auseinander, wie sich die Stadt seit dem Ende der DDR entwickelt hat – und wie dieser Wandel Chemnitz bis heute prägt.
Zusätzlich zu unserem Programm wird es auch die Möglichkeit geben, das vielfältige Programm der Kulturhauptstadt zu erkunden.
Während die Skyline wächst, nimmt die Armut zu. Nirgendwo in Deutschland sind die Gegensätze von Armut und Reichtum so sichtbar wie in dieser kleinen Großstadt am Main. Während einige ums Überleben kämpfen, werden Stadtteile für Gutverdienende aufgewertet, und Wohnungen stehen als Spekulationsobjekte leer.
Wie gehen die Bürger*innen Frankfurts mit diesen Widersprüchen um? Wer profitiert und wer leidet? Diese Fragen leiten unsere Erkundung der Stadt der Gegensätze. Mit Expert*innen, Exkursionen und intensivem Austausch suchen wir Antworten, die so vielfältig sind wie die Stadt selbst.