Deutschlands verdrängtes koloniales Erbe.
Auf Spurensuche in Berlin
Könnten Sie aus dem Stegreif drei ehemalige deutsche Kolonien benennen? Wir hätten das nach der Schulzeit nicht gekonnt – denn kolonisiert hatten vor allem die anderen, so die gängige Vorstellung.
Obwohl das Deutsche Kaiserreich nur wenig mehr als 30 Jahre über Kolonien verfügte, war es zum Zeitpunkt seiner größten flächenmäßigen Ausdehnung das drittgrößte Kolonialreich der Erde – mit Kolonien in der ganzen Welt. Dabei wurden immer wieder Verbrechen an der einheimischen Bevölkerung verübt. Dem Völkermord an den Ovaherero und Nama fielen Schätzungen zufolge bis zu 100.000 Menschen zum Opfer.
Im Bildungsurlaub begeben wir uns auf die Spuren deutscher Kolonialgeschichte in Berlin. Hier war zu Zeiten des Kolonialismus der Regierungssitz des Deutschen Kaiserreichs, es fanden Völkerschauen statt und die europäischen Kolonialmächte teilten sich hier im Zuge der sog. Kongokonferenz den afrikanischen Kontinent unter sich auf. Heute ist Berlin Schauplatz politischer Kämpfe um das koloniale Erbe Deutschlands – um die Umbenennung von Straßennamen, die Ausstellung und Rückgabe kolonialer Raubkunst und um Reparationszahlungen. Im Gespräch mit Initiativen vor Ort, bei Stadtrundgängen und Museumsbesuchen setzen wir uns mit Deutschlands verdrängtem kolonialem Erbe auseinander.
Termin: 06. - 11.10.2024
Ort: Berlin, Centre Français de Berlin
Kosten: 440€ (5 Ü/F, DZ, P), EZ-Zuschlag: 160€, ohne Übernachtung: 220€
Seminarleitung: Florian Markmann, Philipp Hammer
Seminarnummer: 202417